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Mutterboden ist die geologische Schicht, die am effektivsten neben CO2 auch Wasser speichert.
Der Boden ernährt uns und ist der CO2-Speicher Nr. 1.
Unser Mutterboden: Er trägt uns, ernährt uns und sorgt für eine gesunde Atmosphäre. Nicht nur mit seinen vielen Pflanzen, von denen wir vor allem den Bäumen eine Klimarelevanz zusprechen. Doch nicht nur ihnen, wie Sie im Laufe der Ausführungen feststellen werden.
Mutterboden nennen wir die oberste Erdschicht, die zwischen 20 cm und 1 m dick ist.
Je höher der Humusanteil darin, desto höher die CO2-Speicherkapazität.
Zudem hat der Humusanteil eine große Wasserbindungskapazität. Eine wichtige Eigenschaft in Zeiten von Starkregen, Unwetter und Dürre.
Die Landwirtschaft ist damit gefordert, eine sorgfältige, gute Humuswirtschaft zu betreiben und zur CO2-Senkung in der Atmosphäre beizutragen. Das wird auch die EU künftig „als neues grünes Geschäftsmodell fördern“, und zwar über eine Initiative zum sog. Carbon Farming, die sie bis Ende 2021 auf den Weg bringen will. Mehr dazu unter Ackerpflanzen.
Stichwort: Carbon farming
2,5 Milliarden Tonnen CO2 sind in Deutschlands Ackerböden gespeichert, das ist mehr als doppelt so viel wie in Wäldern.
Das macht alle Ackerböden absolut klimaschutzrelevant.
Mehr zum Thema Humusaufbau und Klimaschutz: 4pro1000
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Um das Klima bei einer lebenswerten Temperatur stabilisieren zu können, reicht eine Null-Emissions-Strategie für CO2 (d.h., der Luft wird genauso viel CO2 entnommen wie zugeführt) langfristig nicht aus. Gleichzeitig wird eine Strategie benötigt, bei der wir der Atmosphäre mehr CO2 entziehen, als wir einbringen, d.h. eine CO2-Minus-Emission, und zwar durch unsere Böden. Im Gegensatz zu technischen Verfahren (Negativ-Emissions-Technologie) mit ihren großen Ungewissheiten, Gefahren und Kosten ist das sogenannte Carbon farming ein natürlicher Prozess und auf jedem Acker machbar.
Gemeint sind landwirtschaftliche Praktiken, bei denen von Menschen freigesetztes CO2 in landwirtschaftlich genutzte Böden zurückgeführt wird.
Für eine CO2-Minus-Emission brauchen wir Ackerland!
Foto: Werner Lüders
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Foto: Werner Lüders
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Ackerpflanzen
Damit der Boden Kohlenstoff binden kann, benötigt er Pflanzen. Diese wandeln mittels Fotosynthese das CO2 in organische Kohlenstoff-(C)- Verbindungen um, primär Zucker, und geben Sauerstoff (O) in die Luft ab. Der Kohlenstoff gelangt in den Boden, z.B. über die Wurzeln oder beim Absterben von Pflanzenmaterial. Der Boden speichert den Kohlenstoff. Kleinlebewesen und Mikroorganismen im Boden verwerten ihn und bilden dabei Humus. Letztlich entstehen wieder Stoffe, die der Ernährung der Pflanzen dienen. Dieses sogenannte „Carbon farming“ ist älter als die Menschheit. (EU-Studie 2021)
Jede Ackerpflanze entzieht also der Luft CO2, spendet dafür Sauerstoff und Nahrung und trägt außerdem zum Humusaufbau mit seiner enormen CO2-Speicherkapazität bei.
Beispiel:
Das macht die Ackerpflanzen unverzichtbar im Kampf um die Klimastabilität.
Wälder
Die 3. Bundeswaldinventur 2012 hat ergeben, dass in den deutschen Wäldern 1,169 Mill. Tonnen CO2 gespeichert sind. Die Wälder in Deutschland umfassen ca. 32 % der Landfläche, davon sind 95 % Wirtschaftswald.
Der Wald arbeitet für uns als CO2-Senke und entnimmt der Atmosphäre jährlich 52 Mill. Tonnen CO2.
Dieser Speicher bleibt langfristig erhalten, wenn das Holz zum Bauen verwendet wird (=klimapositiv). Bei Verbrennung wird ein Teil davon wieder an die Atmosphäre abgegeben (=klimaneutral).
Mehr dazu unter: Bauen mit Holz.
Wildwiesen/Brachlandschaft
Wenn Sie bis hierher gelesen haben, wird Ihnen klar geworden sein, wie wichtig jede Pflanze zur Senkung der CO2-Belastung ist. Wildwiesen und Brachflächen bilden viel Humus, den CO2-Speicher Nr. 1. Außerdem sorgen sie dafür, dass guter Mutterboden dort bleibt, wo er hingehört, nicht durch Starkregen abgeschwemmt wird und so seine Speicher entleert werden. Wie auch die Wälder sorgen Wildwiesen und Brachen für Biodiversität.
Mehr dazu beim Thema: Artenschutz